Die Verdauung beginnt im Mund

Die Verdauung beginnt im Mund

Die meisten Menschen denken, dass die Verdauung unserer Nahrung erst im Magen beginnt. Der durchgekaute Nahrungsbrei wird hinuntergeschluckt und anschließend durch Verdauungsenzyme im Magen-Darm-Trakt aufgespalten. Die Aufspaltung im Magen-Darm-Trakt dient dazu, damit diese klein genug sind, um die Darmschleimhaut passieren und um in den Blutkreislauf gelangen zu können. Die Reste der Nahrung kommen in den Dickdarm und werden dort teilweise von der Dickdarmflora weiterverdaut und der Rest wird dann als Kot ausgeschieden. So die Kurzfassung.

 

Die Verdauung beginnt jedoch schon sehr viel früher, denn im Mund befinden sich wichtige Enzyme zur ersten Aufspaltung der Nahrung.

Gut gekaut ist halb verdaut!

In unserem Mund beginnt bereits der Verdauungstrakt mit einem mechanischen sowie auch einem chemischen Prozess. Durch das Kauen wird die aufgenommene Nahrung zerkleinert und mit Speichel vermischt. Dieser mechanische Prozess erleichtert zum Einen das Schlucken und die Oberfläche der Nahrung wird dadurch erhöht, damit die im Mund befindlichen Verdauungsenzyme besser wirken können.

 

Die Speichelamylase ist ein Enzym im Speichel, welches für die Verdauung von Kohlenhydraten eine sehr wichtige Rolle spielt. Mit diesem Enzym beginnt die chemische

Verdauung. Dieses Enzym beginnt mit dem Abbau von Stärke in kleinere Zuckerbausteine. Somit setzt dieser chemische Prozess im Mund bereits die Verdauung von Kohlenhydraten in Gang.

Warum spielt der Speichel eine wichtige Rolle?

Die Nachteile einer verminderten Speichelbildung können sein:

  • Das Kauen und Zerkleinern der Nahrung wird erschwert.
  • Die Geschmackswahrnehmung wird reduziert.
  • Fehlen wichtiger Nährstoffe für die Zähne (Calcium & Kalium).
  • Keime können weniger abgebaut werden.
  • Beeinträchtigung beim Sprechen.

Ist der Speichelfluss im Mund zu gering, können mehrere Aufgaben nur unzureichend erfüllt werden, z. b. die Folgenden:

  • Es erfolgt eine ungenügende Einspeichelung des Verdauungsbreis, damit wird das Abschlucken erschwert.
  • Das Geschmacksempfinden ist vermindert.
  • Die Körperabwehr gegen Krankheitskeime in den Speisen und im Mundraum kann reduziert sein und
  • die Stärkeaufspaltung kann vermindert sein.

Eine gestörte Mundflora kann Einfluss auf den gesamten Körper haben.

Jeder Zahn ist im Mundraum von Milliarden von Bakterien umgeben. Wenn hier bereits ein Ungleichgewicht vorliegt, können Bakterien in den Magen gelangen. Die meisten Bakterien werden von der Salzsäure im Magen zerstört, jedoch können manche (z. B. das Bakterium Helicobacter pylori) überleben und gelangen dann weiter in den Verdauungstrakt. Dort können sie beispielsweise im Dickdarm die Produktion der gesunden Bakterienflora zerstören. Der Verdauungsvorgang wird dadurch beeinträchtigt und der Körper bekommt im Endeffekt nicht das, was er benötigt. Es kann eine Gärung und Fäulnis im Darm entstehen und somit können Gifte (Toxine) in den Körper gelangen.

Mangelnde Mundhygiene kann auch dazu führen, dass sich in den Zahnzwischenräumen vermehrt Bakterien bilden und diese können dann über die Blut- und Lymphgefäße in den Körper gelangen. Dies kann zu einer Veränderung an den Gefäßwänden von Herz, Gehirn und anderen Organen führen. Ein Gefäßverschluss kann im schlimmsten Fall dann zum Ausfall des Organs führen, wie bspw. einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall.

Unser Körper besitzt jedoch auch Abwehrkräfte, um diese Bakterien zu zerstören. Durch die Abgabe eines bestimmten Sekrets, in dem auch Abwehrzellen des Immunsystems enthalten sind, wird die Bildung der Bakterien gehemmt.

Dieses bestimmte Sekret ist ein Filtrat, dass sich aus dem gesamten Körper zusammensetzt. Haben wir nun aber ein Ungleichgewicht in unserem Säure-Basenhaushalt, kann das die Vermehrung der Bakterien eher begünstigen.

Eine basische Ernährungsweise kann hier also unterstützend wirken und das Basenfasten ist ein empfehlenswerter Einstieg in eine basische Lebensweise.

Zungenschaben und Ölziehen für eine gesunde Mundflora

 

Im Ayurveda spielen das Zungenschaben und Ölziehen eine sehr wichtige Rolle und sind wichtige Praktiken, um den Körper gesund zu halten und um Krankheiten vorzubeugen.

 

Die Mundhygiene ist Teil der ayurvedischen Morgenroutine, denn diese hat Auswirkung auf die gesamte Verdauung.  Im Ayurveda repräsentiert die Zunge den Zustand des Verdauungssystems (Agni). Haben wir einen starken Belag auf der Zunge, kann dies ein Indiz dafür sein, dass unser Verdauungsfeuer gestört ist, unsere Verdauung also nicht im Gleichgewicht ist.

 

 

Vor allem am Morgen nach dem Aufstehen bemerken wir einen unangenehmen Geschmack im Mund. Das kommt von den über Nacht angesammelten Bakterien auf der Zunge. Der Ayurveda empfiehlt also das Zungenschaben als allererstes am Morgen, um diese Bakterien zu beseitigen, damit diese nicht in den Verdauungstrakt gelangen. 

 

Das anschließende Ölziehen mit Kokosöl oder Sesamöl entfernt weitere Bakterien, Toxine und Ablagerungen im Mund. Es beseitigt Abfallstoffe auf der Zunge sowie auf den Drüsen und Blutgefäßen unter der Zunge.

Eine besondere Abendroutine für die Mundhygiene

Gewisse Routinen im Leben zu haben, können uns erden und Ruhe in den Alltag bringen. Sind diese Routinen doch auch kleine Auszeiten für einen selbst. Neben der Morgenroutine mit dem Zungenschaben und Ölziehen beispielsweise, empfiehlt es sich auch regelmäßig am Abend die Mundgesundheit zu unterstützen.

 

Mit der photodynamischen Mundpflege, die das Zahnfleisch stärkt und den Mundraum umfassend reinigt, können wir unsere Mundhygiene zusätzlich unterstützen. Diese Technik wird bereits in Zahnarztpraxen angewandt und es gibt dieses Zahnlicht auch für zu Hause. Dabei werden schädliche Bakterien an den Zähnen durch eine innovative Spüllösung eingefärbt und das anschließende Bestrahlen mit dem Zahnlicht eliminiert die zuvor eingefärbten Bakterien. 

 

Ich verwende das Zahnlicht alle 2 Tage am Abend und ergänze diese Routine sehr gerne anschließend noch mit einem Zahnöl

 

Meine Zähne fühlen sich gepflegter und glatter an nach der Reinigung und diese Routine am Abend vor dem Schlafengehen ist immer wieder ein schönes Mini-Wellness-Programm für mich.

Gesundheit beginnt im Mund

Wie wir gelernt haben, ist die Mundhygiene für die Verdauung äußerst relevant. 

Durch eine gesunde Mundflora und einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt können wir unsere Verdauung nachhaltig unterstützen.

Mit einfachen Mitteln und einer regelmäßigen Morgen- sowie Abendroutine für die Mundhygiene, können wir unsere Gesundheit unterstützen. 

 

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