Ayurveda - Leben im Einklang mit der Natur

"Im Ayurveda geht es darum, im Einklang mit der Natur zu leben und den natürlichen Rhythmus des Körpers zu respektieren."

 

Der Ayurveda orientiert sich an den Rhythmen der Natur. Die Naturgesetze im Außen finden sich auch in unserem Inneren wieder.

 

Der Mensch wird dabei als Individuum betrachtet. Es geht im Ayurveda um die Ganzheitlichkeit, also nicht nur rein um die Ernährung, sondern vielmehr um das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele des Einzelnen.

 

Der Ayurveda besteht aus 8 verschiedenen Richtungen der Medizin. Dazu zählen: 

  • Kinderheilkunde
  • Allgemeine Medizin
  • Chirurgie
  • HNO-Heilkunde
  • Psychiatrie
  • Toxikologie
  • Krankheiten des Kopfes und der Augen
  • Wissenschaft über die Verjüngung und Sexualheilkunde.

Was ist Ayurveda?

Ayurveda bedeutet übersetzt das Wissen vom Leben. Es ist das älteste Medizinsystem und gilt als die Mutter der Naturheilkunde. Der Ayurveda ist festgehalten in den alten vedischen Schriften und seine Grundprinzipien sind zeitlos. Ayurveda ist eine Erfahrungswissenschaft, das heißt jeder kann durch die eigene Beobachtung, viel über sich selbst lernen. 

"Heilung beginnt mit Selbstliebe und Selbstfürsorge."

Unser Körper spricht permanent mit uns. Er teilt uns mit, wie wir ihn unterstützen können. Wir können eine innere Balance, ein individuelles Gleichgewicht finden, indem wir mit unserem Körper zusammenarbeiten.

"Die drei Doshas - Vata, Pitta und Kapha - sind die Grundprinzipien des Lebens und der Gesundheit im Ayurveda."

Zu den Grundbegriffen vom Ayurveda zählen die sogenannten DOSHAS.

Doshas sind Bio-Energien, die nicht nur im Körper vorhanden sind, sondern in allem, was Materie ist. Wir erfahren diese Energien vor allem durch die 5 folgenden Elemente:

  1. Raum/Äther: Alles, was im Raum, in der Natur und auch im Körper ist.
  2. Luft: Im Raum, in der Natur, im Körper, die Luft die wir spüren, einatmen etc.
  3. Feuer: In der Natur die Sonne. Im Körper die Wärme, die wir spüren, der Herzschlag oder auch Sodbrennen, Hitzewallungen bspw.
  4. Wasser: Ist die Lebensenergie. In der Natur sind es Flüsse, Seen, Ozeane. Unser Körper besteht zu 60-70% aus Wasser.
  5. Erde: Feste braune Erde, alles was Substanz hat, was Materie hat (Tisch, Stuhl, Baumstamm etc.) und alles, was wir anfassen können (Körper: Haare, Beine, Hände etc.)

Die 3 Doshas lauten:

  1. Vata: Vorherrschend im Herbst und Winter. Dominant sind hier Raum und Luft. Vata-Typen lieben die Bewegung. Sie sind meist zierlich und schlank. Es sind kreative Menschen, die gerne künstlerisch tätig sind und spontane Entscheidungen treffen. Vata-Typen haben oft Probleme mit der Verdauung und leiden an zu viel Luft im Bauch, Unverträglichkeiten, Allergien und Störungen im Nervensystem. Sie bringen von Natur aus viel Kälte und Unruhe mit sich. Unterstützend bei einem Vata-Überschuss wirken wärmende und erdende Lebensmittel und ein geregelter Tagesablauf.
  2. Pitta: Vorherrschend im Sommer. Das Element Feuer ist sehr hervorstehend. Pitta-Typen sind die klassischen Manager-Typen, die gerne Dinge vorantreiben, gut organisieren können, sehr pünktlich und genau sind. Sie haben einen stabileren Körperbau wie bspw. Vata-Typen. Pitta-Menschen haben eine sehr gute Verdauung, können Hunger jedoch sehr schwer aushalten. Sie tragen viel Hitze in sich, von daher sollten kühlende Lebensmittel integriert sowie regelmäßige Essenszeiten eingehalten werden. Pitta-Typen sind sehr leistungsorientierte Menschen und suchen ihre Anerkennung viel im Außen. Da sie von Natur aus viel Hitze in sich tragen, neigen sie zu Sodbrennen, Entzündungen, Hitzewallungen und Wutausbrüchen.
  3. Kapha: Vorherrschend im Frühjahr. Es dominieren Wasser und Erde. Eigenschaften wie Stabilität, Fürsorglichkeit, Mütterlichkeit prägen dieses Dosha. Kapha-Menschen bringen viel Ruhe mit sich und arbeiten sehr gewissenhaft. Sie haben einen stabilen Körperbau, zeichnen sich durch ein starkes Immunsystem aus und haben eine geringe Neigung zu mentalen Störungen. Sie neigen zu Bequemlichkeit und dazu, schneller zuzunehmen und haben eine träge Verdauung.

Grundsätzlich hat jeder Mensch alle 3 Doshas in sich, jedoch ist jeder Einzelne individuell in seiner Konstitution. Die beiden Doshas, die überwiegen stellen die Grundkonstitution des Menschen dar. 

 

Die Doshas sind nicht statisch und können sich ändern, auch aus dem Gleichgewicht kommen und dabei Krankheiten hervorrufen.

 

Zwei wichtige Grundsätze im Ayurveda sind:

  1. Gleiches verstärkt Gleiches.
  2. Gegensätze gleichen sich aus.

 

Durch äußere Faktoren, wie Klima, Ernährung, soziales Umfeld oder Veränderungen im Leben können die Doshas beeinflusst werden.

"Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, sollte unsere Medizin sein, und unsere Medizin sollte unsere Nahrung sein." (Hippokrates)

Doha-Störungen
Eine ungesunde Lebensweise führt zu Doha-Störungen

Der Ayurveda schreibt keine bestimmte Ernährungsweise vor. Ayurveda steht viel mit dem Lebensstil von Yoga in Verbindung und diese wählt eine friedvolle Ernährung. Von daher passen Ayurveda und vegan sehr gut zusammen.

Unser Urzustand (Pakriti) ist unser Naturell, unsere DNA. Diesen idealen und natürlichen Zustand haben wir laut dem Ayurveda mit ca. 20 Jahren erreicht. Unser Istzustand (Vikriti) ist häufig eine Umwandlung, auch Veränderung, die zu einer Dosha-Störung führt und die Ursache von Krankheiten darstellt. Eine Vatastörung zeigt sich beispielsweise durch Blähungen, Verstopfung, Gewichtsabnahme, schlechten Schlaf, Tinitus o. Ä. Unser Ziel sollte es in dem Fall sein, das Vata Dosha zu reduzieren. Dies kann durch die Ernährung und gesunde Routinen erfolgen, um ins Pakriti, unseren Urzustand, zurückzukehren. 

 

Wichtig ist, dass unsere Körperkanäle, die sog. Srotas, frei bleiben, denn darüber werden lebenswichtige Substanzen im Körper transportiert. Durch eine ungesunde Ernährung oder ungesunde Lebensweise kann sich Ama bilden – das sind toxische Ablagerungen sowie unverdaute Nahrungsrückstände. Es kann zu gesundheitlichen Beschwerden wie Verstopfungen, Wasseransammlungen o. Ä. kommen. Im Ayurveda ist Ama die Grundlage von Krankheiten und wir können über die Ernährung unsere Datos (Körpergewebe) beeinflussen.

Ayurveda ist keine Blitzdiät sondern eher ein Lebensstil.

Wir alle sind ein Produkt der Natur und wir sind abhängig von der Natur. Andersherum ist die Natur nicht abhängig von uns.

 

In der Natur ist nichts statisch, denn die Natur ist geprägt von Veränderungen. Von daher ist es sinnvoll, dass auch wir in unseren Alltag kleine Veränderungen gemäß der Jahreszeiten vornehmen. Es ist somit ratsam, sich entsprechend den Jahreszeiten zu verhalten und zu ernähren, um Unwohlsein zu vermeiden.

"Ayurveda lehrt uns, dass das Gleichgewicht der Schlüssel zur Gesundheit ist."

Jede Jahreszeit bringt unterschiedliche Eigenschaften mit sich und kann einem Dosha zugeordnet werden.

 

So ist im Frühjahr (beginnt Ende Februar) das Kapha-Dosha vorrangig und steht für Schwere. Wir alle kennen die sog. Frühjahrsmüdigkeit. Es ist die beste Zeit für eine Reinigungskur, wie bspw. ein Kitchari-Cleanse.

 

Der Sommer ist geprägt von Hitze und wird dem Pitta-Dosha zugeordnet. Viel trinken, moderater Sport und weniger scharfe Gewürze sollten in dieser Zeit verwendet werden.

 

Im Herbst herrscht das Vata-Dosha mit viel Wind und Trockenheit. Seinem Körper sollte man in der Zeit mehr Ruhe gönnen und regelmäßige Routinen integrieren. Erdige Lebensmittel und wärmende Gewürze wirken vatareduzierend.

 

Der Winter ist wie auch der Herbst von Vata geprägt. Im späten Winter wird der Abbau von Körpergewebe gestoppt, dies ist eine Schutzreaktion, da der Körper vor Kälte und Auszerrung schützen möchte. Das Kapha-Dosha wird nun vermehrt aufgebaut im Körper, dies steht für Stabilität, Wachstum, Struktur und dem Element Erde.

 

Wie bereits erwähnt hat jeder Mensch alle drei Doshas in sich, aber jeder hat sie zu verschiedenen Anteilen im Körper. 

 

Es spielt keine Rolle, welche Jahreszeit vorliegt, unsere Grundkonstitution bleibt generell gleich. Man kann jedoch gewisse Veränderungen und die Erhöhung eines anderen Doshas merken und der Dosha-Störung entgegenwirken, um seine eigene Balance wiederzuerlangen bzw. zu behalten.

"Ayurveda ist die Wissenschaft des Lebens, die Harmonie zwischen Mensch und Natur schafft."

Kommentar schreiben

Kommentare: 0